Treffer, versenkt…

Hübsch. In Vorbereitung auf iOS 4.1 und weil Ping so eine schöne neue Sache ist, hat Apple in den letzten Tagen iTunes 10 ausgerollt.

Was dabei vielen überzeugten Nutzern eines Netzwerkspeichers mit iTunes Streaming Server leider erst nach dem Update auffiel: iTunes 10 mag nicht mehr mit Streaming Servern vom Typ mt-daapd zusammenarbeiten, der bei vielen nicht-Apple-Datengräbern nunmal quasi-Standard ist.

Das Thema wird nicht nur wachsend unter o.g. Link auf Apples eigenen Seiten diskutiert, sondern ist mittlerweile auch ein heißes Eisen im QNAP Forum (wo ich als Nutzer einer TS-439 natürlich als erstes nachgesehen hatte).

Prinzipiell wäre das Ganze für die meisten Betroffenen umschiffbar – man müsste nur seine iTunes-Installation derart umstellen, dass die Mediathek-Inhalte direkt auf einem Netzwerkverzeichnis (ich zaudere vor dem Begriff „Laufwerk“, wir sind hier nicht bei Fensters) deponiert sind. Allerdings behebt dieser Tipp nur das halbe Problem.

Der Sinn eines Streaming Servers liegt darin, dass auch andere Clients (sei es der Zweitrechner im anderen Zimmer, das AppleTV oder AirTunes) auf die Mediathek Zugriff haben – und wenn die NAS schon durchrattert, will man ja nicht auch noch den iMac oder was auch immer man sonst als Hauptrechner betreibt auch noch Strom verbraten lassen.

Noch „spaßiger“ – wenn man zu diesem Begriff noch Lust hat – ist die Tatsache, dass FrontRow von dieser „Neuerung“ gänzlich unbeeindruckt ist und weiterhin brav mit dem Streaming Server zusammenarbeitet. Kann natürlich eine Frage der Zeit sein, aber es könnte auch bedeuten, dass Apple den Dienst bei iTunes 10 mehr oder minder vorsätzlich (alternativ fahrlässig) „zerbröselt“ hat.

Was also tun? Die Mediathek umbauen ist vermutlich der schlechteste Weg, da es bei jedem, dessen Sammlung ähnlich „interessant“ verteilt ist wie bei mir, erst einmal größere Verwerfungen und unnötigen Arbeitsaufwand bedeutet. Den allfällig schon empfohlenen „Downgrade“ auf iTunes 9.2.1 könnte man sicher verschmerzen soweit es Ping betrifft, in aller Regel sind aber neue iOS Versionen auf die neueste iTunes Version angewiesen, und spätestens dann schießt man sich damit elegant ins Knie.

Umgekehrt auf die lieben NAS-Hersteller zu warten, dass sie ein Update des Streaming Servers ausrollen (was zumindest eine gangbare Alternative wäre, da es offenbar einen development fork gibt, mit dem das Problem nicht auftritt), wird hingegen die Geduld der Betroffenen arg strapazieren – auch wenn einige Hersteller sehr fleißig mit der Aktualisierung ihrer Software sind, muss man hier sicherlich von Zyklen im Mehrmonatsbereich ausgehen, und so lange nichts streamen können? Ich weiss nicht…

Bleibt der schwache Trost, dass es mit Front Row – ohnehin meine bevorzugte Anwendung für diese Thematik – problemlos funktioniert. Der „hart“ betroffene Musikzimmer-iMac wird dann wohl in den sauren Apfel beißen müssen, dass seine lokale und die QNAP-Mediathek zusammengeführt und künftig nur noch auf dem Netzwerkverzeichnis deponiert sind. Das hatte ich zuletzt nur deswegen nicht gemacht, weil hier im Haus noch alte Kabelage lag – aber nach 300m Cat5e und einem neuen Gigabit Switch gehen da langsam die Ausreden aus. Ob’s wirklich tut wie es soll werden wir morgen sehen – vorher muss die QNAP noch ein Firmware Update überleben – leider ohne neuen daapd, dass der gerade jetzt funktionslos gemacht würde war sicherlich für dieses Release eher nicht vorhersehbar.

Dieser Beitrag wurde unter Technik abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert