Die ZweiStein-Abmahnung

Die Reaktion

"Wenn Sie glauben, dass Sie mich ver.... können"...

Nun ist so eine Abmahnung eine heikle Angelegenheit, die wenn es schiefgeht ganz fürchterlich ins Geld gehen kann...

Allerdings hab ich ja auch mein Gewerbe nicht erst seit gestern, und so kenne ich glücklicherweise einen sehr guten Anwalt für Medien- und Internetrecht, der mich schon früher umfassend beraten hat und mit dem ich dann doch mal über die Geschichte reden möchte.

Das Gespräch am Morgen des 17.09.2007 ist denn auch sehr fruchtbar. Ich leite ihm meine gesammelten Recherche-Ergebnisse zu, und faxe ihm auch das Schreiben seines Kollegen aus dem Süden. Seine blumigen Worte für das, was er davon hält, gebe ich an dieser Stelle nicht wieder.

Jedenfalls überlegen wir gemeinsam die Optionen, und auch, was mich diese Optionen kosten - denn auch bei Anwälten, die man kennt, gibt es juristischen Rat und entsprechende Schriftsätze nicht umsonst; das wäre auch weder fair noch angemessen. Außerdem - wenn ich schon irgendwas bezahlen muss, gebe ich mein Geld lieber ihm als denen...

Für den 20.09.2007 ist nunmehr ein Antwortschreiben aufgesetzt, das der Gegenseite zugehen wird. Passt gerade noch mit der Frist. Aus diesem Schreiben sollten sie den Fehler ihrer Wege erkennen und die Sache auf sich beruhen lassen. Überflüssig zu erwähnen, dass ich deren Rechnung wegen Ungerechtfertigtheit nicht bezahlen werde, sie aber im Umkehrschluss die Rechnung meines Anwalts - der ja ohne deren völlig haltlose Forderung gar nicht tätig geworden wäre - übernehmen dürfen.

Um aus der Sache rauszukommen, könnten sie zwar nochmal den Kauf meiner Domain (eieiei ist die auf einmal teuer geworden) versuchen - aber ich stehe inzwischen auf dem Standpunkt, wenn überhaupt jemals jemand unsere Domain bekommt, dann ganz gewiss nicht die. Zumal sie plötzlich für eine Selbstnutzung noch 1000mal attraktiver geworden ist, als sie in den vergangenen 10 Jahren je war.

Dann fiel mir übrigens noch eine Kleinigkeit auf: Ich habe im März 2007 meine Benutzerdaten bei 1und1 geändert, was u.a. dazu führte, dass meine Daten auch beim DENIC geändert wurden. Hätte ich auch nur den Hauch eines Interesses, die Gegenseite in Schutz zu nehmen, könnte ich zu ihrer "Verteidigung" sagen, sie könnten dem Irrglauben erlegen sein, ich hätte die Domain tatsächlich erst seit März 2007 und damit NACH ihrer Markeneintragung angemeldet. Wer den ganzen Kram bisher gelesen hat, weiß natürlich, dass dem nicht so ist, und wenn die Jungs sich Mühe gegeben hätten, wären sie auch selber drauf gekommen. Aber wer nachlässig recherchiert und dann gleich zur juristischen Grobkeule greift...

Ganz nebenbei haben sich die Herrschaften natürlich einen nachhaltigen Bärendienst erwiesen. Wie schnell sich im Internet Abmahngeschichten verbreiten, ist hinlänglich bekannt. Wer sowas macht, riskiert damit, dass er seine eingetragene Marke "verbrennt" - sie kann sich dann nicht mehr so gut sehen lassen, weil sie mit dem Makel des Abmahners versehen ist. Hat schon bei viel größeren und bekannteren Marken funktioniert... (in dem Zusammenhang verweise ich nochmal auf die Positivliste, damit nicht irgendjemand einen von den "Guten" versehentlich für den Abmahner hält... ich nehme in die Liste übrigens gerne jeden ausdrücklich und mit Weblink auf, der Verwechslungsgefahr befürchtet und KEINE Abmahnung schickt - Ihr versteht schon...)

Ich bin ein Freund gütlicher Einigungen. Wären die Herrschaften damals auf mich zugekommen und hätten schlicht ein paar Euros auf den Tisch gelegt - wer weiß, vielleicht hätte ich's mir überlegt und die Domain doch noch verkauft. Dann könnten sie ihre Marke so umbenamsen wie die Domain heißt, sich ein Loch in den Bauch freuen und Umsatz generieren (sofern sie denn wirklich ein Produkt zur Marke haben - das kann ich ja nicht wissen denn auf ihrer Webseite steht ja nicht einmal der Markenname selbst geschrieben, geschweige denn, was sich dahinter verbergen soll...). Und ganz sicher: 30000 Euro hätte sie der Kauf nie im Leben gekostet.

Aber es gab da vor Jahren im Sat.1 Frühstücksfernsehen beim "Superball" mal einen schönen Jingle: "Oh wie schaaade, oh wie schaaaadeeeee..."

Bzw., um süddeutsch zu bleiben, "Aus is'!"

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last change: 2007/09/27  G.Stein