Steter Tropfen ölt den Stein

Ja es gibt grad mal wieder Automobiles zu erwähnen. Das Mchen ist leicht inkontinent. Aber von Anfang an:

Generell sieht man einem älteren Auto ja so manches nach, und meine Autofahrer-Historie ist durchsetzt von zum Teil recht abgerockten Gefährten, die deutlich schlimmer gezickt haben obwohl sie nicht halb so alt waren.

Trotzdem war es nicht so erfreulich, dass das Spielzeugauto den sonntäglichen Morgenfrost mit Startunwilligkeit quittierte – und dafür sorgte, dass der offene Carport wie eine Tankstelle aus den 70ern (vor Einführung der Absaugvorrichtungen) „duftete“. Gut, so ein Miata hat ’ne Gel-Batterie im Heck, die eine geradezu unfassbare Lebenserwartung hat (Mchen seine ist offenbar noch die erste – 24 unglaubliche Jahre alt – in der Zeit hab ich in anderen Autos 10 Batterien durch, Neuwagen und zwei Ausfälle wegen Zellenschluss mitgezählt) – da kann man’s ihr nachsehen wenn sie im Winter mal keine Lust mehr hat. Vor Tiefentladung (potenziell tödlich für diese Art Batterien) habe ich dann doch mal mein schon fast antikes Ladegerät bemüht.

Nach entsprechender Ladezeit „hustete“ sich Mchen spürbar unwillig zurück ins Leben, weiterhin Benzindämpfe verbreitend, die für die weitere Leistungsfähigkeit des Kats Übles erwarten lassen. Der erste Anlauf zum „wieder-warm-fahren“ resultierte in einer Meldung der Motorwarnleuchte (Hinweis: Diese hat nur das US/Kanada-Modell, der europäische NA schreibt zwar was in den Fehlerspeicher, „fährt aber ansonsten einfach weiter“ (O-Ton Forum 🙂 ) – Kurzer Stopp und Neustart („Wenn nicht tut, dann boot!“) ließ die Lampe zwar verlöschen, aber man grübelt ja schon.

Am Folgetag zeigte sich der Kleine schon etwas bereitwilliger (start- und fahrtechnisch), war aber noch nicht ganz der „Alte“. Immer noch schien es nach dem Anlassen zu Zündaussetzern zu kommen, auch wenn diese nach kurzer Laufzeit wegzugehen schienen. Trotzdem war nach kurzer Fahrzeit ein „gelber Gruß“ auf der Armaturentafel zu sehen. Was mir dabei einfiel: Beim letzten Werkstattbesuch wurde der Zustand der Zündspulen (beim MX-5 NA ein besonders interessantes Bauteil) schon als „nicht gut“ bewertet, und ein eventueller Austausch empfohlen – bei den bei Mazda oder dem Haus- und Hoflieferanten für MX-5 Teile aufgerufenen Kursen keine schöne Aussicht. Also mal wegen der Beobachtungen und allgemeinen Vorgehensweise das Forum befragt.

Einhellige Meinung dort war, in der Reihenfolge „Kerzen-Zündkabel-Zündspule“ vorzugehen sei – was mir zupass kam, da die Zündkerzen relativ frisch gewechselt waren und ich die Kabel ohnehin tauschen wollte – sahen die alten doch nicht mehr besonders frisch aus. Dazu muss man wissen, dass die Zündkabel beim NA oben über den Ventildeckel verlaufen und damit regelmäßig „gut durchgebraten“ werden, denn wenn das Maschinchen eins gut kann, dann warm werden. Also gönnte ich mir von besagtem Lieferanten frische Magnecor Kabel – und siehe da, nach anfänglich noch spürbarem Ruckeln lief das Kraftwerk wieder rund – und vor allem sprang es ohne Zicken sofort im ersten Anlauf wieder an. Geht doch.

Bzw. wie man neudeutsch so gern sagt „it depends“: Leider fiel nach einer Probefahrt bei der Rückkehr zum Heimathafen auf, dass dort aus den gelegentlichen schwarzen Pünktchen unterm Auto inzwischen etwas zu deutlich erkennbare Flecken geworden waren. Also noch’ne Baustelle – soll ja nicht langweilig werden. Dass ältere Motoren schonmal einen Hang zur Inkontinenz entwickeln ist ja nicht gerade neu – und schon beim ersten Check auf der Bühne (kurz nach dem Kauf) war ja erkennbar gewesen, dass da irgendwann mal was kommen könnte.

Der Optionen gibt es einige, die meisten kosten richtig ordentlich Geld, und da man mit den günstigeren zumindest nicht viel falsch machen kann, habe ich testweise mal zur Additiv-Methode gegriffen. Zwar kommt’s erst vor der nächsten längeren Fahrt rein, weil das Mittel lt. Hersteller 600-800km bis zur spürbaren Wirkungsentfaltung benötigt, aber bevor man reihenweise Dichtungen durchgeht und doch nicht die richtige erwischt, ist’s einen Anlauf wert.

Praktischerdings fand ich dann auch noch ein paar Hinweise zu „gern ölenden Stellen“ am MX-5, denen ich auch als „Rookie-Schrauber“ sicherlich nachgehen kann – namentlich der Dichtring am Drehwinkelgeber und die Ventildeckeldichtung (deren beste Tage wohl auch schon länger zurückliegen dürften). Diese Punkte kommen also auf meine Liste für „bei etwas wärmerem Wetter mal ausprobieren“ – und da mir dann im Anzeigenteil der „Bucht“ auch noch eine passende Zündspule für budgetfreundlichen Euro über den Weg lief, kann die dann auch gleich mit rein. Mit etwas Glück „end-of-problem“ und ein weiterer Roadster-Sommer kann kommen. Die Arbeiten am Blechkleid und den Sitzen müssen noch etwas warten…

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