Pecunia non olet?

Da wir der Mann von einigen zerrissen, von anderen bejubelt und bewegt seit Wochen die Schlagzeilen…

…und im Abgang macht er sich selbst unglaubwürdig, als ginge es am Ende eben doch alles nur um schnöden Mammon.

Klar, ich rede von Herrn Sarrazin, der es vorgezogen hat, den eigenen Abgang zu wählen bevor er gegangen wird. Seine „Wahl“ hat aber einen komischen Beigeschmack – sie wurde erkauft. Und damit hat der Mann ein Beispiel für das gegeben, woran Deutschland wirklich krankt – und nicht nur unser Land, sondern praktisch jedes, das eine mehr, das andere weniger: Wenn der Groschen im Beutel klingt, das Ideal zur Seite springt. Oder so.

Jedenfalls dürften diejenigen, die den oberflächlichen Thesen von Thilo Sarrazin mehr als Polemik beigemessen haben – immer vorausgesetzt, sie folgen der Tagespresse und lesen weiter als bis zur zweiten Zeile der Schlagzeilen – nun von ihrem „Idol“ bitter enttäuscht sein. Klar, er will in seiner Partei bleiben und wird nichts unversucht lassen, mit weiteren Veröffentlichungen seine Meinung jedem, der’s lieber nicht wissen will, aufzudrängen. Auch klar, im Vergleich zu dem Geld, das er vermutlich mit seinen Veröffentlichungen, Terminen und Vorträgen scheffelt, dürfte der Pensionsaufschlag fast wie ein Butterbrot wirken – aber wir verbittern muss es die Menschen in Zeiten von „Rente mit demnächst 70“, wenn jemandem, bloss weil er „die Welle gemacht hat“, der Abschied derart versüßt wird. Allein der Pensionsaufschlag überschreitet das, was viele in einem langen anstrengenden Arbeitsleben überhaupt an Rentenanspruch erwirtschaften konnten.

Und die Moral von der Geschicht‘? Am Ende hat jeder nur seinen Preis. Vielleicht sollte man darüber mal recherchieren und ein Buch schreiben. Aber das würde dann vermutlich kein hochrangiger Manager oder Politiker tun – und folglich kommt es dann bei Books on demand heraus und kaum einer liest’s – geschweige denn denkt mal drüber nach. Traurig.

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